Besuch des LK-Biologie im Schülerlabor an der Ruhr-Universität-Bochum am 23. Februar 2017

Alfried-Krupp-Schülerlabor: Genetischer Fingerabdruck

Gen-Food oder nicht? Das ist hier die Frage

Popcorn, Tortilla-Chips und andere Mais-Snacks erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Seit einiger Zeit verunsichern uns jedoch Berichte über nicht deklarierte genmanipulierte Produkte den Appetit. Wird bei uns genveränderter Mais in Lebensmitteln verarbeitet und ohne entsprechende Kennzeichnung verkauft?

In diesem Projekt konnten die Teilnehmer/innen überprüfen, ob tatsächlich in handelsüblichen Snacks genveränderter Mais mittels Polymerase-Kettenreaktion (PCR ) nachgewiesen werden kann. DNA aus Maisprodukten wie z.B. Tortilla-Chips wurde als Ausgangsmaterial in der PCR verwendet. Durch die Verwendung unterschiedlicher Primerpaare wurden bestimmte DNA-Abschnitte selektiv vervielfältigt, die dann  zur Identifizierung von genetisch verändertem Mais benutzt werden konnten. Im Anschluss wurde eine Gel-Elektrophorese durchgeführt, um die Fragmentlängen der DNA-Abschnitte zu bestimmen.

Die Schüler/innen konnten alle einzelnen Schritte selbst durchführen und so den Umgang mit Mikropipetten, Digital-Präzisionswaagen und dem Thermocycler kennenlernen. Sie mussten selbst das Gel für die Gelelektrophorese herstellen und DNA-Proben in winzige Geltaschen abfüllen. Zum Schluss gab es einen Ausdruck des  Gelelektrophoresebildes von jeder Arbeitsgruppe zum Mitnehmen.

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Lehrstuhl für Analytische Chemie Elektroanalytik und Sensorik

Anschließend ging es noch in den Lehrstuhl für Analytische Chemie. Hier besuchten die Schüler/innen Prof. Dr. Schuhmann, der uns erklärte, zu welchen Themen in seiner Arbeitsgruppe „Elektroanalytik und Sensorik“ geforscht wird und wie seine Doktoranten arbeiten. Bei einer Führung durch die einzelnen Arbeitsräume zeigte sich ein starker Kontrast zum Schülerlabor: die Arbeitsplätze wirkten für Außenstehende ziemlich chaotisch aber hier wurden auch sehr kreative Forschungsansätze sichtbar.

Manches konnte man auch nicht sehen, wie z.B. die Nanoelektroden. In winzigen Glashülle befindet sich eine Kohlenstoffscheibe, die vorne aus der Glashülle herausragt. Dieser Kohlenstofffaden ist für das menschliche Auge unsichtbar und hat einen Durchmesser von 100 nm. Zum Vergleich: ein menschliches Haar ist mit 100  μm tausend Mal größer. Mit solchen Nanoelektroden kann man einzelne lebende Zellen anstechen und in ihrem Zellplasma Messungen durchführen. So kann man z.B. oxidativen Stress messen, dessen Zusammenhang mit neurodegenerative Erkrankungen (z.B. Schlaganfall, Morbus Parkinson, Morbus Alzheimer) zur  Zeit erforscht wird.