Regeln für die Gliederung / das Inhaltsverzeichnis
Bei einer Gliederung müssen mehrere Gliederungsebenen unterschieden werden: Die oberste Ebene ist in der Regel die Ebene der Kapitel. Jedes Kapitel kann sodann in Unterkapitel (Abschnitte) untergliedert werden. Diese bilden die zweite Gliederungsebene. Die Unterkapitel können ihrerseits wiederum in Unter Unterkapitel (Unterabschnitte) unterteilt werden, welche dann die dritte Gliederungsebene darstellen.
Sie sollten in Ihrer Gliederung möglichst nicht über die dritte Gliederungsebene hinausgehen. Eine zu differenzierte, kleinschrittige Gliederung erreicht eher das Gegenteil von dem, was eine Gliederung erreichen soll: Sie wirkt verwirrend statt übersichtlich, deckt die logische Strukturen der Arbeit eher zu, als dass sie diese herausstellt. In vielen Fällen reicht es bereits aus, die Gliederung bis zur zweiten Gliederungsebene zu verfeinern.
Haben Sie sich dafür entschieden, ein Kapitel durch Unterkapitel zu untergliedern, so müssen Sie für dieses Kapitel mindestens zwei Unterkapitel formulieren. Eine Untergliederung mit nur einem Unterkapitel ist unzulässig. Gleiches gilt für die Untergliederung eines Unterkapitels durch Unter Unterkapitel. Auch hier müssen in jedem Fall für das zu untergliedernde Unterkapitel mindestens zwei Unter Unterkapitel formuliert werden.
Ihren formalen Ausdruck findet die Gliederung in den Überschriften, die den einzelnen Abschnitten der Facharbeit vorangestellt werden, sowie im Inhaltsverzeichnis, das alle Überschriften und die Seitenzahlen, auf denen die Überschriften zu finden sind, enthält.
Jedem Gliederungspunkt ihrer Facharbeit müssen Sie eine Überschrift voranstellen. Für diese Überschriften gilt:
Eine Überschrift muss knapp und prägnant sein und den Inhalt des zugehörigen Gliederungspunktes eindeutig zusammenfassen.
* Alle Überschriften einer Facharbeit sollten stilistisch gleich abgefasst werden.
* Als besonders geeignet für die Formulierung von Überschriften kann der Nominalstil gelten (= ein Stil, der Substantive bevorzugt; Beispiele: Ergebnisse der Temperaturmessungen oder Probleme Namibias in den 90er Jahren. Im Nominalstil verfasste Überschriften enthalten keine Satzzeichen.
* Bedingt geeignet ist der Verbalstil (Beispiele: Ergebnisse, die ich bei meinen Temperaturmessungen erhalten habe oder Vielfältige Probleme bestimmen Namibia in den 90er Jahren).
* Weniger geeignet, weil zu wenig prägnant und als Stil nicht für die ganze Facharbeit durchzuhalten, ist der Interrogativstil (Beispiele: Welche Ergebnisse habe ich bei meinen Temperaturmessungen erhalten? oder Welche Probleme hat Namibia in den 90er Jahren?)
* Die Überschriften unterschiedlicher Gliederungsebenen sollten möglichst keine Wiederholungen enthalten (also nicht: Kapitelüberschrift: Goethe und Schiller Unterkapitel 1: Goethe Unterkapitel 2: Schiller).
* Allgemeine, nichtssagende Formulierungen sollten vermieden werden (also nicht: Tabellarische Übersicht oder Allgemeine Lage oder Schlussteil).
* Die Überschrift wird dem zugehörigen Textabschnitt vorangestellt.
* Sie wird immer linksbündig gesetzt.
* Zwischen der Überschrift und dem vorausgehenden Text sollte ein größerer Abstand sein (in der Regel zweizeiliger Abstand) als zwischen der Überschrift und dem nachfolgenden Text (in der Regel eine Leerzeile). So wird die Zusammengehörigkeit von Überschrift und nachfolgendem Text deutlich.
* Überschriften sollten optisch hervorgehoben werden. So ist es üblich, alle Überschriften fett zu drucken. Auch werden sie teilweise größer gesetzt, z.B.: Bei einer Schriftgröße von 12 Punkt für den Haupttext werden die Kapitelüberschriften in 16 Punkt, die Unterkapitelüberschriften in 14 Punkt und die Oberschriften der Unter Unterkapitel in 13 oder 12 Punkt gesetzt. Eine Unterstreichung von Überschriften ist unüblich.
* Kapitelüberschrift und Unterkapitelüberschrift können ohne Zwischentext direkt aufeinander folgen.
* Jedes Kapitel sollte auf einer neuen Seite begonnen werden.
* Eine Überschrift darf niemals als Letztes unten auf einer Seite stehen. Es müssen der Überschrift mindestens zwei bis drei Zeilen Text auf der gleichen Seite folgen.
* Die letzte Zeile eines Textabschnitts darf nicht auf einer neuen Seite stehen. Müssen Textteile eines Abschnitts auf die nächste Seite gesetzt werden, so müssen dies mindestens zwei Zeilen Text sein.
* Um die Übersichtlichkeit der Gliederung zu erhöhen und Querweise auf einzelne Gliederungspunkte im Text zu erleichtern, werden die Gliederungspunkte nummeriert. Dies kann entweder in Form einer numerischen Gliederung oder in Form einer alpha numerischen Gliederung geschehen.
* Für die numerische Gliederung (dezimale Gliederung) gilt: Die Kapitel werden mit 1 beginnend fortlaufend durchnummeriert (Beispiel: 1 2 3 usw.). Die Unterkapitel eines jeden Kapitels werden gleichfalls durchnummeriert; jede Unterkapitelnummer besteht dabei aus der Kapitelnummer, einem Punkt und der Nummer des Unterkapitels (Beispiel: 1.1 1.2 1.3 2.1 2.2 2.3 2.4 usw.).
Die Nummerierung der Unter Unterkapitel erfolgt nach dem gleichen Schema (Beispiel: 1.2.1 1.2.2 1.2.3 usw.). Hinter der letzten Ziffer steht kein Punkt.
* Bei der alpha numerischen Gliederung (gemischte Gliederung) werden Buchstaben und Zahlen als Gliederungshilfen eingesetzt. Hierbei gelangen Groß und Kleinbuchstaben sowie römische und arabische Ziffern zur Anwendung. Eine mögliche Variante der alpha numerischen Gliederung ist die folgende: Die Teile der Facharbeit erhalten lateinische Großbuchstaben. Hinter diese wird ein Punkt gesetzt. Beispiel: A. B. C. usw.
Kapitel erhalten fortlaufende römische Zahlen. Hinter diese Zahlen wird ein Punkt gesetzt. Beispiel: I. II. III. usw.
Die Unterkapitel erhalten arabische Zahlen. Hinter diese Zahlen wird ein Punkt gesetzt. Beispiel: 1. 2. 3. usw.
Die Unter Unterkapitel erhalten lateinische Kleinbuchstaben. Hinter diese wird ein Punkt oder eine Klammer gesetzt (Beispiel: a. b. c. oder a) b) c) usw.).