Ändere die Welt, sie braucht … Farbe!
In der grauen Jahreszeit widmen wir uns gern unserem „Fassaden-Farbklecks“. Ein Bericht von Annalina von Wantoch-Rekowski für Bertis Break (22/23)
Eine unerwartete Verbindung
In unserer Schule ist ja immer etwas los, aber nichts konnte mich auf das vorbereiten, was zu Beginn des Schuljahrs 22/23 passieren würde. Als Teil der neuen Redaktion unserer Schülerzeitung Bertis Break wurde ich kurzerhand zur „Kunstbotschafterin“. Ein außergewöhnliches Projekt entsprang, als beim schweifenden Blick über den Schulhof der Wunsch nach Veränderung entstand. Und es kam noch besser: Diese Zusammenarbeit brachte uns mit der talentierten Street-Art-Künstlerin irc_Hidra in Kontakt. Für die ich gern zur Dolmetscherin der Schule wurde, denn die Künstlerin sprach zu diesem Zeitpunkt ausschließlich Englisch und Spanisch.
Instagram und die Kunst des Zufalls
Wir begeisterten uns schnell für Hidras Bilder auf ihrem Insta-Kanal. Wie sich herausstellte, lebt die spanische Streetart-Künstlerin in der Nähe unserer Schule seit etwa einem halben Jahr. Es kam noch besser, denn Hidra hat nicht nur eine Leidenschaft für die Streetart-Szene, sondern auch für die Förderung von Frauen in dieser spannenden Szene. Aufmerksam wurden wir durch Frau Hofmann, die ein Werk in der Nähe der Bushaltestelle an der Hangeneystraße zum Anlass nahm, um eine erste unverbindliche Anfrage an Hidra zu stellen.
Die Geburt eines kreativen Projekts
Wir waren bereit, die Welt der Streetart zu entdecken, und Hidra hatte Lust, mit uns in Workshops an der Umsetzung zu arbeiten. Um ihre Mission zu erfüllen, ging Frau Hofmann ab Klasse 8 durch die Gruppen auf der Suche nach Talenten aus der Kunst, die dieser aufregenden Kunstszene aufgeschlossen begegnen wollten. Es fanden sich 11 Schülerinnen, die fleißig ihre Ideen für die Fassade in Skizzen entwickelten.
Das beeindruckende Mural
Das Herzstück dieses kreativen Abenteuers war zweifellos das Mural an unserer Schulfassade. BBG_Art_Squad-Gruppe (wie sich die Crew bald nannte) trug die Idee bei, lieferten Skizzen und Zitate, bei denen sie eine Verbindung zum BBG sahen. Frau Hofmann und Street-Art-Künstlerin Hidra diskutierten die Ideen und setzten schließlich auf deren Basis eine finale Skizze um, bei der immer wieder mit der Gruppe Rücksprache gehalten wurde, welches Motiv und welches Zitat repräsentativ für uns als das Bert-Brecht-Gymnasium sind. Der Ort spielt bei Streetart übrigens immer eine besondere Rolle.
Natürlich hörte sich auch die Schulleitung die Begründungen genau an. Das Ergebnis? Ein beeindruckendes Werk zweier gewitzten Eichhörnchen (übrigens tatsächlich vor Ort lebende), das nicht nur unsere Schule verschönert, sondern auch die uns seit vielen Jahren bekannte Botschaft („Ändere die Welt, sie braucht es“) von Bert Brecht auf einzigartige Weise vermittelt.
Die Bedeutung von Eichhörnchen
Warum haben wir uns für Eichhörnchen entschieden? Diese flinken Nager repräsentieren für uns Neugierde, Naturverbundenheit und Nachhaltigkeit, denn sie pflanzen ständig neue Bäumchen (sorgen somit für eine lebenswerte Zukunft – vielleicht nicht immer bewusst;-)). Außerdem sind sie einfach zu niedlich, was hervorragend zu unserer fröhlichen Schulatmosphäre passt, oder seht ihr das anders?
Axolotl oder Eichhörnchen?
Es gab lange Diskussionen über die Wahl des Motivs. Einige schlugen vor, ein Axolotl zu verwenden, aber letztendlich entschieden wir uns für die Eichhörnchen, die bereits ein Teil unserer Schulumgebung sind und somit eine noch engere Verbindung zwischen Kunst und Realität schufen.
Streetart-Projekt Nummer zwei
Doch damit waren wir noch nicht am Ende. Ein zweites Streetart-Projekt entstand am Stromhäuschen in der Nähe des Oberstufenzentrums (OSZ). Hier hatte Hidra freie Hand bei der Gestaltung des Motivs, das dann von unseren Schülerinnen unter ihrer fachkundigen Anleitung umgesetzt wurde. Für die Künstlerin war wichtig, die Natur als übergeordnete Kraft darzustellen. Ihre Botschaft: Die Natur steht immer über dem Menschen.
Fazit: Stolz auf unser Streetart-Erbe
Insgesamt hat die Zusammenarbeit zwischen uns und Hidra unsere Schulumgebung auf künstlerische und inspirierende Weise verschönert. Diese einzigartigen Kunstwerke werden uns noch viele Jahre begleiten und erinnern uns daran, dass die Kreativität keine Grenzen kennt.
Ich persönlich hatte interessante Einblicke in die Kunstszene und konnte neben meiner journalistischen Umsetzung hier auch meine Fremdsprachenkenntnisse verbessern. So macht Schule Spaß!
Eure
Annalina von Wantoch-Rekowski (aka Anni), mittlerweile in der Q2
Fotografische Einblicke in das gesamte Projekt
Fotos: Annalina von Wantoch-Rekowski und J. Hofmann